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BU-Stabilität Teil 2: Die besten Versicherer im Bereich BU-Beitrag

Für einen BU-versicherten Kunden ist die Stabilität seines Versicherers sehr wichtig.  Denn sollte der Versicherer in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, kann dies  negative Folgen für Versicherte haben. Ein wichtiges Merkmal zur Beurteilung dieser Stabilität stellt der BU-Beitrag dar. Der sollte vom Unternehmen so kalkuliert sein, dass er langfristig auskömmlich und mit genügend Sicherheiten versehen ist.  Im 2. Teil unserer Reihe zur Studie „BU-Stabilität 2016“ untersuchen wir diesen Aspekt genauer und die Ergebnisse sind erstaunlich.

BU-Beitrag sollte bedarfsgerecht kalkuliert sein

Wie hoch sollte also ein auskömmlicher BU-Beitrag angesetzt sein? Generell lässt sich zunächst feststellen, dass das Qualitätsniveau sowie Risikoprüfprozesse und Antragsfragen der einzelnen Unternehmen sich in den letzten Jahren deutlich angenähert haben. Deshalb sehen wir keine Gründe, warum eine Gesellschaft wesentlich günstigere Kalkulationsgrundlagen ansetzen könnte als das Gesamtkollektiv des Marktes. Eine Prämie, die sich im Durchschnitt des Marktes bewegt, wird von uns als daher als auskömmlich bewertet und als Maßstab verwendet.

Untersucht haben wir sowohl die Brutto- als auch die Nettoprämie. Die Bruttoprämie ist der vom Unternehmen kalkulierte Tarifbeitrag. Dieser ist mit Sicherheiten versehen, so dass es zu Überschüssen kommt bzw. kommen sollte. Diese werden dem Kunden direkt wieder zurückgegeben in Form eines Nachlasses auf die Bruttoprämie.

Der Kunde zahlt  also zu Beginn der Versicherung einen niedrigeren Beitrag – die sogenannte Nettoprämie. Bestenfalls bleibt es für den Versicherten während der gesamten Vertragslaufzeit bei der günstigeren Nettoprämie – schlimmstenfalls kann der Versicherer den Beitrag jedoch auch bis zur Höhe der Bruttoprämie anheben.

Bandbreite ist groß

Beide Prämien sollten vom Marktdurchschnitt nicht deutlich nach unten abweichen, da sonst der Versicherer nicht genug Geld einnimmt, um seine Leistungsausgaben langfristig  decken zu können. Der Verbraucher müsste dann für etwaige Fehlkalkulationen des Versicherers gerade stehen. Weicht ein Versicherer in der Preisgestaltung deutlich nach unten ab, führt dies daher zu einer Abwertung.

Bei der Auswertung zeigt sich, dass die Bandbreite, sowohl beim Brutto- als auch beim Zahlbeitrag, enorm ist. In der Spitze weichen die Beiträge um 50 Prozent (brutto) beziehungsweise 30 Prozent (netto) nach unten ab, in Ausnahmefällen sogar darüber hinaus.

Dieses konkrete Beispiel verdeutlicht, wie hoch die Bandbreite im BU-Beitrag ausfällt:
 

Tendenzen zur Unterkalkulation erkennbar

Diese Preisgestaltung lässt sich nicht alleine durch strenge Gesundheitsprüfungen bei der Auswahl der Kunden rechtfertigen. Es zeigt deutliche Tendenzen zur Unterkalkulation und gefährdet auf diese Weise die Stabilität. Diese Entwicklung sehen wir durchaus mit Sorge, denn die Freude über einen günstigen Netto-Beitrag kann schnell in eine böse Überraschung umschlagen, wenn Versicherer ihren Zahlbeitrag erhöhen müssten.

Auch ein hoher Brutto-BU-Beitrag ist negativ

Andererseits ist es auch möglich, dass Versicherer den Bruttobeitrag unverhältnismäßig hoch ansetzen. Für Verbraucher ist das negativ, denn der Nettobeitrag kann theoretisch ohne Begründung bis zur Höhe des Bruttobeitrags ansteigen.

In manchen Fällen überschreitet der konkrete Bruttobeitrag den Durchschnitt um mehr als das Doppelte – bis zu 120 Prozent. Daher führt bei Bruttobeiträgen nicht nur ein zu starkes Unter-, sonder auch zu starkes Überschreiten des Durchschnittswerts zu einer Abwertung.

Scoring-Modelle zur Einschätzung des Risikos

Die Einschätzung des beruflichen Risikos ist ein wichtiges Element in der Antragsprüfung. Um noch feiner unterscheiden und damit noch günstiger anbieten zu können, nutzen Versicherer vielfach ein Scoring-Modell, das sich am Anteil der kaufmännischen bzw. körperlichen Tätigkeit und manchmal auch der Reisetätigkeit orientiert. Unsere Studie zeigt, dass inzwischen rund 80 Prozent der Versicherer solch ein Modell nutzen.

Solche Fragen nach Tätigkeitsanteilen schaffen jedoch nur scheinbar Transparenz. Vor allen Dingen öffnen sie Manipulationen Tür und Tor. Durch ihre Unschärfe und Unklarheit laden sie BU-Kunden geradezu dazu ein, ihre Angaben zu „optimieren“ und so den BU-Beitrag zu senken. Schon durch eine leichte „Korrektur“ des Anteils der körperlichen Tätigkeit nach unten, können Kunden so einen BU-Beitrag erreichen, der nicht mehr bedarfsgerecht ist, sondern weit darunter liegt.

Diese Gefahr steigt an, sobald für Vermittler und Verbraucher Sprungstellen erkennbar werden, deren Überschreiten zu überproportionalen Steigerungen des Beitrages führt. Hier ist absehbar, dass Angaben optimiert werden, um eine günstige Einstufung zu erlangen – regelmäßig zum Nachteil der kalkulierten Risikoverteilung im Versicherungskollektiv.

Hohe Dynamiksätze können zu Negativselektion führen

Ein weiterer Faktor der Stabilität schwächt: zu hohe Dynamiksätze ohne zusätzliche Gesundheitsprüfung. Sie bewirken eine (unkalkulierbare) Risikoerhöhung für das Versichertenkollektiv. Immerhin sieben Versicherer sind nach unseren Erhebungen bereit, zehn Prozent Dynamik ungeprüft in die Bücher zu nehmen.

Die Höhe der BU schafft so Anreize, die Versicherungsleistung auch auf jeden Fall in Anspruch nehmen zu wollen.  Sobald sich die versicherte BU-Rente dem bisherigen Nettoeinkommen des Versicherten nähert, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Leistungsantrags. In der Breite führt das zu höheren Antragszahlen insgesamt.

Die besten Versicherer im Teilbereich Beitrag

In der Auswertung des Teilbereichs „BU-Beitrag“ liegen folgende Versicherer vorne
 

Dieser Beitrag ist der 2. Teil einer Reihe zu unserer Studie zur „BU-Stabiltät 2016“.
Den ersten Teil können Sie hier lesen: BU-Stabilität 2016 – Wie schneiden die Versicherer ab?

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