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Wie nachhaltig kann Versicherungsschutz sein? - Befragung Nachhaltigkeit 2021/22

Was können Versicherungen zu Nachhaltigkeit und damit einer besseren Zukunft beitragen? Weil wir das wissen wollen, analysieren wir bei Franke und Bornberg das Nachhaltigkeitsengagement von Versicherern, befragen Vermittler:innen und bewerten Versicherungstarife. Heute gehen wir der Frage nach, wie Vermittler mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. Grundlage ist eine Befragung*, deren wichtigste Ergebnisse wir hier im Franke und Bornberg-Blog in zwei Teilen präsentieren.

Klima, Ressourcen und Umwelt – was Vermittler unter Nachhaltigkeit verstehen

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Wie vielfältig das Thema ist, zeigt sich bereits an dem Kürzel ESG, das für Umwelt Soziales und gute Unternehmensführung steht. Das Kürzel ESG wird in der Finanzwelt häufig zur Kennzeichnung nachhaltiger Kapitalanlagen verwendet. Viele Menschen, darunter auch Versicherungsvermittler, verbinden mit Nachhaltigkeit vor allem „grüne Themen“, also Klimaschutz, Ressourcen schonen und Umwelt (Ökologie). Soziale und ethische Aspekte werden im Vergleich weniger häufig genannt.

Gut gefallen hat uns übrigens diese Definition eines Umfrageteilnehmers. Danach heißt Nachhaltigkeit,

mit verantwortlichem Handeln die Zukunft begleiten und gestalten.

Besser kann man es kaum formulieren!

Vermittler und Nachhaltigkeit – Im Leben ja, im Beruf nein?

Für sieben von zehn Vermittelnden ist Nachhaltigkeit in der persönlichen Lebensweise sehr wichtig. Nur 3 % der Befragten halten Nachhaltigkeit für (eher) unwichtig oder haben keine Meinung. Während beim eigenen Konsum Nachhaltigkeit ebenfalls eine nennenswerte Rolle spielt, ist das bei Versicherungsprodukten offensichtlich noch nicht der Fall. Für gerade einmal 17 % der befragten Vermittler:innen haben nachhaltige Versicherungsprodukte hohe Priorität. 

Bei der Interpretation ist wichtig, dass die Befragten unter Nachhaltigkeit insbesondere „grüne Aspekte“ verstehen. Diese zu berücksichtigen, gelingt in der persönlichen Lebensweise sicherlich leichter als bei (herkömmlichen) Versicherungsprodukten.

In der Beratungspraxis können sich Kunden und Vermittler gegenseitig für nachhaltige Versicherungen interessieren und motivieren. Je höher die Nachfrage auf Kundenseite, umso größer das Interesse bei Vermittlern, die Nachfrage zu bedienen. Das gilt selbstverständlich auch andersherum: Je besser Berater:innen über Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten nachhaltiger Versicherungsprodukte informieren, umso größer wird die Nachfrage ausfallen.

Nachhaltige Versicherungen vs. Greenwashing – ein Auftrag an die Versicherungsunternehmen

Mehr als die Hälfte der Befragten (59 %) wünschen sich nachhaltige Versicherungsprodukte. Weitere 21 % trauen sich kein Urteil zu. Das kann kaum überraschen, denn der Begriff „nachhaltig“ ist für Versicherungsprodukte jenseits der Kapitalanlage bislang nicht eindeutig definiert. Hinzu kommt die Gefahr des „Greenwashing“. Manche Produktgeber nutzen das Thema Nachhaltigkeit vor allem als Marketingwerkzeug. Sie pflanzen zum Beispiel Bäume, statt ihre Tarifmerkmale kritisch zu hinterfragen. Es braucht jedoch viele Jahre, bis ein Setzling eine nennenswert positive CO2-Bilanz aufweisen kann. Und wenn Bäume sterben, von Tieren gefressen werden oder verbrennen, setzen sie viel CO2 frei, das dann wieder in die Atmosphäre gelangt. Bei mancher Baumpflanzaktion wird gar in Biotope eingegriffen, die eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als Bäume.

Versicherer sollten sich frühzeitig mit nachhaltigem Versicherungsschutz beschäftigen. Bei Schadenversicherern finden wir bereits erste Lösungen. Sie beraten Kunden zu Umweltaspekten rund um den Versicherungsschutz, belohnen Prävention, zahlen für Reparaturen anstelle von Neukauf und leisten mehr für langlebige Ersatzbeschaffungen. Der eigene Geschäftsbetrieb bietet ebenfalls vielfältige Chancen für mehr Nachhaltigkeit.

Dürfen nachhaltige Versicherungen teurer sein?

Noch nicht einmal jeder dritte Befragte kann sich aktuell vorstellen, dass seine Kunden für nachhaltige Produkte mehr bezahlen. Das mag auch ein Grund für die Zurückhaltung gegenüber entsprechenden Tarifen sein. Unser Tipp: Einfach machen! Wer nicht versucht, Mandant:innen von den Vorteilen nachhaltiger Versicherungstarife zu überzeugen, vergibt eine Chance auf langfristige, also nachhaltige Kundenbindung. Und nicht jeder nachhaltige Schutz muss teurer sein. Gerade im Bereich Prävention gehen die Interessen von Kunden und Versicherungsgesellschaften Hand in Hand.

Ratings für nachhaltige Versicherungsprodukte

Über die Hälfte der Befragten halten ein Siegel und/oder Rating für nachhaltige Versicherungsprodukte für sehr oder eher nützlich. Wir nehmen das Votum als Auftrag: Das Nachhaltigkeitsteam von Franke und Bornberg arbeitet mit Hochdruck an neuen Analysen, welche Vermittlern und Verbrauchern mehr Sicherheit im Umgang mit nachhaltigen Tarifen geben sollen.

Welche weiteren Aspekte sollten nachhaltige Produkte bedienen? Die Freitext-Antworten zeigen: Transparenz steht ganz oben auf der Wunschliste. Digitale, also papierlose Prozesse sparen Rohstoffe und Energie. Ansonsten müssen Preis und Leistung passen, die Kapitalanlage sollte nachhaltig sein und die Umwelt geschont werden.

Vermittler wollen Transparenz

Und noch einmal O-Ton: Danach sollten Produkte

transparent machen, warum sie nachhaltig sind. Im Moment ist es gefühlt eher ein Modestichwort. Im Idealfall sollten sie bei der Auswahl den persönlichen Gedanken der Nachhaltigkeit des Kunden aufgreifen. Also sind ihm z. B. lokale Märkte wichtig. Oder Aufforstung. Oder Solarenergie.

Mit diesen Tipps an Produktentwickler endet Teil 1 unseres Berichtes zur Franke und Bornberg- Vermittlerumfrage 2021/22. Im zweiten Teil erfahren Sie u. a., wie transparent Versicherungsbedingungen zur Absicherung der Arbeitskraft (AKS) sind, wie AKS-Tarife nachhaltiger werden können und was sich Vermittler für die Leistungsphase von AKS-Verträgen wünschen. Bleiben Sie dran!

Team Nachhaltigkeit

Team Nachhaltigkeit
Franke und Bornberg

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