Neu

Schlagworte

Unisex-Analyse: Die wenigsten Rententarife sind „Unisex-sicher“

Franke und Bornberg Pressemitteilung

Laut den Versicherungsanalysten der Franke und Bornberg GmbH sind die wenigsten Rentenprodukte „Unisex-sicher“.

Um Haftungsrisiken zu vermeiden, sollten Versicherungsvermittler bei Vertragsabschlüssenvor dem 21.12.2012 genau prüfen, ob die aktuellen Rechnungsgrundlagen auch bei Tarifänderungen fortbestehen.

Lebensversicherer und Makler werben derzeit für Vertragsabschlüsse vor Inkrafttreten der Unisex-Pflicht am 21.12.2012. Vor allem Männer profitieren bis dahin von Beitrags- und Leistungsvorteilen. „Das ist aber nur die halbe Wahrheit“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. „Nur rund sechs Prozent der 747 von uns untersuchten Rentenpolicen halten alle Vertragsvorteile über die gesamte Laufzeit durch. Wird der Vertrag nachträglich angepasst, kommt die Unisex-Tarifierung meist durch die Hintertür. Dies birgt Überraschungen für den Kunden und Haftungsrisiken für Makler.“

So werden für eine Beitrags- bzw. Leistungsdynamik bei rund 81 Prozent der untersuchten Tarife (608 von 747 Tarifen) die Rechnungsgrundlagen der für Männer ungünstigeren Unisex-Tarife verwendet. Für Zuzahlungen sehen 69 Prozent der Policen (512 von 747 Tarifen) eine geschlechtsneutrale Kalkulation vor. Weniger Fallstricke bieten sich Kunden hinsichtlich einer Verschiebung des Rentenbeginns oder einer Wiederinkraftsetzung: Hier erwarten sie lediglich bei 21 (154 von 747 Tarifen) bzw. 19 Prozent der Produkte (139 von 747 Tarifen) eine spätere Vertragsumstellung. Als „Unisex-sicher“ erwiesen sich beispielsweise Tarife der Alten Leipziger, Continentale, Debeka, Europa, Hanse Merkur, Interrisk, myLife, Swiss Life, des Volkswohlbundes sowie der WWK.

„Wer als Makler sein Versprechen gegenüber dem Kunden halten will, sollte die Verträge genau kennen“, so Franke. „Sonst wird Unisex schnell zur Vertrauensfrage —  und im schlimmsten Fall  sogar zum Haftungsthema.“ Die vollständige Unisex-Auswertung stellt Franke und Bornberg Versicherungsmaklern im Rahmen einer Analyse-Software kostenfrei zur Verfügung.

Im September 2012 untersuchte Franke und Bornberg 747 Versicherungstarife von 77 Lebensversicherern. Dabei handelte es sich um Basis- und Privat-Renten in den Varianten Klassik, Fonds und Hybrid. Geprüft wurde, ob vor dem Stichtag am 21.12.2012 abgeschlossene Policen bei späteren Vertragsänderungen Unisex-Rechnungsgrundlagen einführen. Die Auswertung berücksichtigt die Fälle Dynamik, Zuzahlungen, Wiederinkraftsetzung und Verschiebung des Rentenbeginns. Als „Unisex-sicher“ gelten Policen, welche die derzeitigen Vorteile in den untersuchten Kategorien über die gesamte Vertragslaufzeit und ohne Begrenzung des Beitragsvolumens erhalten. Bei keinem Versicherer erwiesen sich alle angebotenen Tarife als „Unisex-sicher“.