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BU-Unternehmensrating 2025: Qualität bleibt hoch – Stabilität rückt stärker in den Fokus

Das BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg zeigt: Die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Versicherer liegt weiterhin auf hohem Niveau. Gleichzeitig wirkt sich der Personalmangel in der Leistungsregulierung spürbar aus. In einem Markt, der seit über zwei Jahrzehnten von Preis- und Bedingungswettbewerb geprägt ist, gewinnt die Stabilität der Anbieter an Gewicht.

Hannover, 06.11.2025. Der Wettbewerb in der Berufsunfähigkeitsversicherung wird nicht nur über Preis und Leistung ausgetragen. Auch mit verkürzten Abfragezeiträumen in der Risikoprüfung werben Versicherer bei Vermittlern um Neugeschäft – mit möglichen Auswirkungen auf die langfristige Stabilität der Bestände. Vor diesem Hintergrund gewinnt das BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg, mit tiefen Einblicken in Risikoprüfung, Controlling und Arbeitsprozesse an Bedeutung. „Unsere Aufgabe ist es, Qualität nicht nur zu beschreiben, sondern zu überprüfen – anhand von Zahlen, Daten und der Prüfung der Prozesse in der tatsächlichen Umsetzung. Darum sind wir vor Ort und schauen genau hin“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Wer Stabilität beweisen will, muss Transparenz zulassen. Nur dann lässt sich bewerten, ob beispielsweise Vereinfachungen in der Risikoprüfung nachhaltig funktionieren“, ergänzt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

BU-Unternehmensrating: Transparenz schafft Vertrauen

Transparenz ist Voraussetzung, um Qualität belastbar zu bewerten. Im BU-Unternehmensrating gewähren die teilnehmenden Gesellschaften tiefe Einblicke in ihre Prozesse und Kennzahlen – von Annahmerichtlinien in der Angebotsphase über Prüfprozesse in der Risikoprüfung und Leistungsregulierung bis zu Qualitätskontrollen und Ergebniskennzahlen. Die Analysten von Franke und Bornberg sind vor Ort in den Fachbereichen, sprechen mit Verantwortlichen aus Antrag- und Leistungsregulierung sowie aus Controlling und Aktuariat, lassen sich die praktische Umsetzung zeigen und nehmen stichprobenartig Leistungsfälle in Augenschein. 

So werden Richtlinien nicht nur auf Papier geprüft, sondern in ihrer tatsächlichen Anwendung. Je tiefer die Einblicke, desto fundierter lässt sich beurteilen, ob Versicherte konsistent, zügig und nachvollziehbar behandelt werden und ob die Organisation ausreichend stabil aufgestellt ist – gerade dort, wo Personalknappheit die Leistungsregulierung belastet. Transparenz ist damit kein Selbstzweck, sondern eine entscheidende Grundlage für Vertrauen. Michael Franke: „Transparenz ist der Unterschied zwischen einem guten Eindruck und nachweislicher Qualität. Wer seine Prozesse und Kennzahlen offenlegt, sendet ein starkes Signal an Markt und Versicherte. Unsere vor Ort-Prüfungen zeigen, wie Vorgaben gelebt werden – in der Antragsprüfung ebenso wie im Leistungsfall. Erst diese Tiefe macht Qualität vergleichbar.“

Markttrends: Vereinfachte Risikoprüfung – Chance und Stresstest

Der BU-Markt wird nicht mehr allein über Preis und Bedingungen geführt. Zunehmend rücken vereinfachte Risikoprüfungen in den Blick – etwa durch verkürzte Abfragezeiträume. Das senkt Einstiegshürden und kann den Abschluss für Kunden erleichtern. Gleichzeitig entsteht ein Stresstest für die Stabilität: Wenn Zugangserleichterungen nicht durch konsequente Steuerung, saubere Selektion und belastbares Controlling flankiert werden, kann das die Ergebnisqualität beeinträchtigen. Besonders kritisch sind Kapazitätsengpässe in der Leistungsregulierung – dort können Rückstände wachsen, Durchlaufzeiten schwanken und somit die Fallbearbeitung an Konsistenz verlieren. „Als Gegenmaßnahmen sollte auf klar definierte Service-Level, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und aktive Nachwuchsgewinnung gesetzt werden. Stabilität zeigt sich in konstanten Durchlaufzeiten, klaren Entscheidungen und sauberen Begründungen, auch bei hoher Last“, erläutert Philipp Wedekind.

So läuft das Rating

Die Analyse basiert auf einer umfangreichen Datenerhebung bei den teilnehmenden Gesellschaften, Vor-Ort-Verifizierungen und stichprobenartigen Leistungsfall-Prüfungen. Bewertet werden u. a. Prozessqualität, Steuerungskennzahlen, Konsistenz in der Regulierungspraxis sowie Indikatoren zur Stabilität des BU-Geschäfts. 

 

Ergebnisse

Versicherer Rating Stand
ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG FFF+ 10/2025
HDI Lebensversicherung AG FFF+ 10/2025
Nürnberger Lebensversicherung AG FFF+ 10/2025
Generali Deutschland Lebensversicherung AG FFF 10/2025
Stuttgarter Lebensversicherung a.G. FFF 04/2025

 

Fazit

Das diesjährige BU-Unternehmensrating sendet ein doppeltes Signal: hohe Qualität bei den Teilnehmern – aber ein anhaltend herausforderndes Umfeld in der Leistungsregulierung. Mit Blick auf vereinfachte Risikoprüfungen wird Stabilität noch mehr zum Kernthema. Versicherer, die Transparenz zeigen und tiefgreifende Controlling-Einblicke ermöglichen, setzen den Maßstab für belastbare verlässlich hohe Qualität im BU-Geschäft.

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